Im Jahr 1527 erbat sich der zweite Tudor-Monarch von England, Heinrich VIII, von Papst Clemens VII die Annullierung seiner ersten Ehe mit Katharina von Aragon. Als seine Bitte verweigert wurde, sagte sich Heinrich kurzerhand von päpstlichen Autorität und katholischem Recht los und initiierte damit ein Zeitalter politischer und religiöser Verwerfungen, welches zur turbulentesten Phase in der Geschichte Englands werden sollte.
Dieses Programm schildert die Art und Weise, wie englische Komponisten auf die zahllosen liturgischen Veränderungen reagierten, welche sich über die Tudor-Dynastie von Heinrich VIII, Eduard VI, Mary I und Elisabeth I ausdehnten. “The Mean Mass” von Christopher Tye (ca. 1505-1572), eine frühe katholische Messvertonung aus der Zeit Heinrichs VIII, kontrastiert mit Werken in lateinischer und englischer Sprache von Thomas Tallis (ca. 1505-1585) aus den Eduardischen und Elisabethanischen Perioden. Das letzte Wort allerdings erhält Tallis’ Schüler und Kollege William Byrd (ca. 1540-1623) mit seiner ergreifenden Motette “Ne irascaris Domine”.
Messe und Motetten von Christopher Tye, Thomas Tallis und William Byrd.
Besetzung: 5 Stimmen